ich investiere in Kryptowährungen, seit ich etwa 15 Jahre alt bin. Damals hatte ich allerdings keinerlei Wissen über Steuern und habe mir darüber auch keine Gedanken gemacht. Das lag unter anderem daran, dass ich noch sehr jung war und erst frisch nach Deutschland eingereist bin.
In den letzten zehn Jahren habe ich unzählige Male meine Tokens getauscht, ohne mich mit den steuerlichen Konsequenzen auseinanderzusetzen. Ich ging nämlich davon aus, dass Steuern nur auf den endgültig ausgezahlten Betrag anfallen würden, und das schien mir überschaubar.
Jetzt, wo ich plane, alles auszuzahlen, habe ich mich intensiver mit dem Thema Steuern beschäftigt und herausgefunden, dass jede Transaktion dokumentiert werden muss. Es könnte also sein, dass schon bei jedem einzelnen Token-Tausch eine Steuerpflicht entstanden ist.
Da ich Student bin, hatte ich bisher noch keine Erfahrung mit Steuererklärungen und bin daher vollkommen ratlos, wie ich vorgehen soll. Bedeutet das, dass ich bereits gegen das Gesetz verstoßen habe, weil ich all die Jahre keine Steuern gezahlt habe?
Ich wäre für jede Hilfe oder einen Ratschlag sehr dankbar.
leider gilt Unwissenheit nicht als Ausrede. Allerdings ist die Frage, wie die Regelungen zu deinen Anfängen tatsächlich waren. Da ist eine professionelle Beratung mit grundsätzlicher Klärung der Steuerpflicht für (damals) nicht Volljährige sicher sinnvoll, da hier eventuell ganz andere Regelungen zum Tragen kommen. Die Steuer-Regeln für DE sollten soweit historisch in Blockpit implementiert sein.
Vielen Dank, das hat mir schon mal sehr geholfen ich muss nur noch jetzt verstehen wie diese App funktioniert.
Kann man übrigens die Ausdrücke aus der App direkt so an das Finanzamt reichen oder muss man das iwie noch besonders formulieren?
Und noch eine Frage: macht die App auch Bilanzierung einer Transaktion oder muss ich bei jeder Transaktion selber schauen ob ich Gewinn oder Verlust gemacht hatte?
Danke im Voraus
Bevor hier die großen verbalen Keulen geschwungen werden muss man glaube erst mal ruhig den Klarstand bzgl. der Transaktionen herstellen um den Fall ernsthaft beurteilen zu können.
Zwei Anmerkungen dazu noch.
Es gilt Kontentrennung für jeden coin / token und jede wallet. Je nachdem wieviele unterschiedliche coins du im portfolio hast, werden da sicher auch welche dabei sein die du vielleicht > 1 Jahr gehalten hast =steuerfrei, macht das Problem kleiner.
Weils hier noch nicht erwähnt wurde, ich aber Jugendliche bzw. Studenten ehr mit kleinen Investmens assoziiere, möchte ich noch Freigrenze erwähnen (600€ bis 2023, seitdem 1000€)
Sofern Gewinne unterhalb der Freigrenze liegt sind die Gewinne ebenfalls steuerfrei und müssen demzufolge auch nicht in der Steuererklärung angegeben werden. Dürfte ggf. für die Anfangs- und Bären-Jahre relevant sein die dann evtl. rausfallen, macht das Problem auch wieder kleiner.
Die Transaktionen bestmöglich für dich aufzubereiten wirst du aber vermutlich nicht drum herum kommen, ohne saubere Vorarbeit kann dir auch ein Steuerberater kaum weiter helfen…
Die App berechnet die Steuergrundlagen zur Abgabe aus den erfassten Transaktionen automatisch. Sind die Transaktionen vollständig erfasst, bekommst du ein sauberes Bild.
Die Aufgabe des Benutzers ist es, die Transaktionen möglichst hinweisfrei zu erfassen.
Dabei helfen viele automatisierte Schnittstellen, die den maximal möglichen Importumfang zur Verfügung stellen. Das ist leider nicht immer vollumfänglich, Beschränkungen sind jedoch gut dokumentiert. Rest ist nachzutragen. Dazu gibt es eine allgemeine Importvorlage, sowie CSV-Importer für einige APIs, um fehlende Reste noch bequemer einspielen zu können.
Vielen Dank für die Hilfreichen Antworten.
Brauche ich ein Abonnement um die Steuergrundlagen erstellen zu lassen und wenn ja muss ich dann für jedes vergangene Jahr je ein Abo nachkaufen?
Ich habe zwar versucht alle Transaktionen aufzuarbeiten (auch wenn ich von den meisten nichts mehr weiß) jedoch kann ich die restlichen 5% gar nicht zuordnen (missing value und history). Inwieweit ist das schlimm?
Außerdem zeigt mir Blockpit manche Transaktionen mehrfach und auch komische, unrealistische Werte an(siehe Screenshot).
Vielen Dank für eure Unterstützung.
Das gibt einmal ein Grundverständnis, was die Fehler bedeuten.
Fehlende Historie wirkt sich jedenfalls negativ auf die Steuerlast aus. Da der Fehlbetrag mit 0 EUR Anschaffungskosten zum Transaktionszeitpunk zugebucht wird. Dadurch wird vermieden, dass du in der Folge in Gefahr gerätst bei unterjährigem Verkauf des Fehlbetrages zu wenig Steuern zu zahlen.
Das Lizenzsystem von Blockpit beruht auf dem Steuerjahr. Jedes benötigte Jahr ist einzeln nach Transaktionszahl mit der entsprechenden Lizenz zu erwerben. Ob für ein bestimmtes Jahr Steuer anfällt kannst du unter Berücksichtigung der Freigrenzen aus den gefilterten Transaktionen vorab grob feststellen.
