Hallo zusammen,
ich habe vor kurzem mit dem Staking von Celestia über MilkyWay begonnen und als Gegenzug den LSD Token milkTIA erhalten, um weiter DeFi betreiben zu können. Der milkTIA Token hat auch eine Gegenwert (etwas geringer als TIA) und nun frage ich mich, wie der Zufluss dieses LSD zu behandeln ist, da es ja weder ein Staking Reward noch eine Einnahme aus Lending, Borrowing etc. ist. Hat da jemand eine Ahnung oder Erfahrungen gemacht? Ich habe unten einen Link von MilkyWay beigefügt, bei dem Staking Vorgang beschrieben ist. Vielleicht hilft das bei der Einschätzung.
Der Beschreibung unter Terms nach " milkTIA — receipt token that users receive when staking TIA with MilkyWay. It is a reward-bearing token that increases linearly against TIA over time" ist das ein einmaliger Zugang beim Deposit des Stakes, wenn ich es richtig verstehe. Die eigentlichen Stakingrewards werden compounded. Richtig?
Dann würde ich es als Interest verbuchen (mit Zuflusskurs)
Genau, es handelt sich um einen einmaligen Zufluss. Ich habe milkTIA erhalten, weil ich meine TIA in einem Smart Contract gestaket habe. Die Staking Rewards der TIA Token im Smart Contract werden automatisch compounded. Es ist aber nicht so, dass ich immer zum Zeitpunkt der Staking Rewards neue milkTIA Token erhalte. Meine Anzahl an milkTIA Token bleibt die ganze Zeit gleich, allerdings steigt der Wert immer wenn meine TIA Staking Rewards erhalten. Ich habe noch mal einen Link beigefügt, da werden reward-bearing token erklärt…
Vermutlich hast du Recht und „Interest“ ist hierfür das beste Label. Hatte anfangs überlegt ob es ein Trade ist, aber ich prinzipiell gehören die TIA Token ja weiterhin mir.
Ist das Label „Interest“ für die Steuerberechnung ident mit dem Label „Staking“? Beides zählt ja zu sonstigen Einkünften. Zwei unterschiedliche Label sind natürlich zur Einordnung/Übersicht besser.
Sofern ich das jetzt richtig interpretiere sind diese milkTIA zwar jederzeit handelbar - spich ein eigenes Asset -, jedoch wird deren Wert nicht direkt durch einen Marketmaker o.ä. festgelegt, sondern durch die Höhe deiner compounded Stakingrewards.
Auch ist der Wert bei Zufluss eigentlich durch die Höhe deines Stakebetrages definiert.
Staking und Interest sind an sich in Blockpit zwei unterschiedliche Label.
Den einmaligen Zufluss der milkTIA würde ich gefühlt als Interest ansehen.
Bin jedoch steuerrechtlich nicht soooo fit.
Vielleicht kann uns @Georg dazu genaueres sagen, da ich diesen Fall im Steuerguide für Deutschland auch nicht finde
Ich bin steuerrechtlich vermutlich noch unfitter, deswegen bin ich dankbar für den Austausch eventuell komme ich nicht drum herum mich an einen Steuerberater zu wende. Ich habe auch noch das andere Problem, dass ich in letzter Zeit viel Bridging betrieben habe und auch da noch keine klaren Regelungen bestehen. Vermutlich ist dann die Steuerberatung doch eine sinnvolle Investition.
Könntest du mir dennoch den Unterschied der Label Interest und Staking erklären? Mir ist bewusst, dass sie für unterschiedliche Einnahmequellen verwendet werden, z.B. Interest bei Lending und Staking logischerweise bei Staking. Aber da ja beides zu sonstigen Einkünften nach § 22 Nr. 3 EStG zählt, werden sie doch mit dem persönlichen Einkommenssteuersatz berechnet. Dann sollte doch rein rechnerisch kein Unterschied bestehen oder übersehe ich da etwas?
Hi danke fürs taggen @Bernhard. Wenn ihr mich fragt liest sich das wie ein Airdrop ohne Gegenleistung. Würde es daher auch so klassifizieren. Vorbeheltlich weiteren DYORs.
Hallo Georg,
danke für deine Einschätzung, ich muss gestehen dass ich nicht mit dieser Klassifizierung gerechnet habe. Die milkTIA Token bekomme ich allerdings nur, wenn ich TIA stake, deswegen wäre würde ich in diesem Fall ja schon eine gewisse Gegenleistung erbringen… Habe schon mehrere Steuerberater kontaktiert, die auf Kryptos spezialisiert sind, und bereits zwei Absagen bekommen, weil die auch nicht so tief in der Materie sind.
Hallo, also ob eine Gegenleistung oder nicht vorliegt können wir einfach mit dem whitepaper beantworten. Ich habe jetzt nur ganz schnell gegoogelt
auf der Landing Page sieht man schon die Auslobung der milkTIA
In den Docs dann sogar die genaue Beschreibung, wenn man sich den withdrawal process ansieht
dann werden beim withdrawal ein teil der milkTIA wieder geburnt, korrekt?
Die milkTIA sind also quasi ein giveaway für den staking process, die Gegenleistung für das Staking selbst sind die TIA, die milkTIA würde ich als Airdrop zu klassifizieren, die freigiebig vom Protokoll ausgegeben werden (Differenz von Minting bei Liquid Staking und Burn bei Withdrawal).
Das bitte nur ganz schnell in einem desktop review, bitte dyor.
Okay ja ich verstehe was du meinst und das Ganze klingt auch schlüssig. Ich habe mich bereits mit meinem Finanzamt auseinandergesetzt und auch einen Steuerberater kontaktiert, da kann ich die Schilderung einbringen. Danke für die Hilfe, ich hoffe, dass ich alles aufklären kann.
Ich glaube das ganze ist noch ein Graubereich.
Die ganzen Liquid Staking Tokens können einerseits zu einem festen Kurs geminted und geburned werden, allerdings sind sie auch auf dem freien Markt verfügbar. milkTia ist auf Osmosis handelbar und man hat hier z.T gewaltige Preisunterschiede im Gegensatz zum direkten Tausch beim Anbieter (bietet gute Arbitragemöglichkeiten bzw. Prämien). Das gleiche gilt auch für stTIA, stATOM, stETH, rETH und wie sie alle heißen.
Laut Winheller kann das ganze als privates Veräußerungsgeschäft gesehen werden: Staking mit Rocket Pool | Besteuerung rETH
Also ein Jahr halten und dann steuerfrei, da ja Token gegen Token getauscht wird.
Die letzten vier Jahre hat das Finanzamt, angefangen mit bLuna, das ganze bei mir anstandslos akzeptiert.
Ich betrachte einen „wrapped“ liquid staking token wie jeden anderen Token. Daher denke ich, dass der Erwerb eines solchen Tokens einfach ein Trade ist. Diese Token werden auch am häufigsten auf dem offenen Markt gekauft, und vor allem für Milktia, würde ich empfehlen, es auf dem offenen Markt zu kaufen, da es einen viel besseren Preis bietet.
Nehmen wir an, du möchtest das Einkommen aus dem Staking von der Erhöhung/Senkung der Token trennen. Wie hoch ist dann dein Staking-Einkommen? Wahrscheinlich kannst du das noch wissen, wenn du die offizielle Plattform für Ein- und Auszahlungen nutzt, da du sie mit dem zugrunde liegenden Token vergleichen kannst. Aber was, wenn du handelst? Haben wir dann zwei verschiedene Steueransätze für den Erwerb desselben Tokens? Das erscheint mir seltsam. Abgesehen davon, wenn man anfängt, sie zu vermischen.
Mir ging es weniger um den Erwerb der milTIA Token, sondern um das Staking von TIA über MilkyWay um bei einem möglichen Airdrop beteiligt zu sein. Das Cosmos Ecosystem bietet dafür ja aktuell einige Möglichkeiten
Aber prinzipiell hast du Recht, was das Trennen der Preisperformance vom Staking-Einkommen angeht!
eventuell komme ich nicht drum herum mich an einen Steuerberater zu wende. Ich habe auch noch das andere Problem, dass ich in letzter Zeit viel Bridging betrieben habe und auch da noch keine klaren Regelungen bestehen. Vermutlich ist dann die Steuerberatung doch eine sinnvolle Investition.
