Verbuchung von Kryptoverlusten und Teilrückzahlung aus Insolvenzmasse

Wie geht man vor, wenn man eine bestimmte Anzahl von verschiedenen Cryptos, die auf mittlerweile insolventen Kryptobörsen (z.B. Celsius, FTX) liegen, aus seinem Bestand entfernen möchte? Listet man alle diesbezüglichen Transaktionen an die Börse und Interestzahlungen der Börse einfach als „Lost“? Welche Auswirkungen hat das in steuerlicher Hinsicht? Wenn ich z.B. alle als Interest auf die Börse erhaltenen Zahlungen (die ich nie abgehoben habe, aber bis zur Insolvenz theoretisch jederzeit zugreifen hätte können) alle als „Lost“ buche, damit die Gesamtsumme meines Kryptobestandes stimmt, werden diese dann ebenfalls steuerlich nicht als „Interest“ verbucht, den ich zahlen muss? Oder passiert das nur beim Label „untaxable“?

Wenn am Ende der Insolvenz ein Teil der Kryptos bei der Börse über einen anderen Zahlungsprovider ausgeschüttet wird, wie verbuche ich das entsprechend - sind ja meine Kryptos (d.h. keine neue Laufzeit von einem Jahr etc.). Welche Anschaffungskosten legt man dann zugrunde?

Hallo,

ich schließe mich der obigen Frage an…zumal die Thematik soglangsam akut wird. Die Celsius Distribution laufen schon. Ich habe meine kürzlich erhalten und versucht, das ganze in Blockpit zu verbuchen.

Celsius wird bei mir per API ausgelesen und meldet immer noch die alten Bestände.

Ich habe versucht die Distribution über Coinbase manuell als Transfer von Celsius hinzuzufügen (damit es ein interner Transfer ist und die Coins keine „neuen“ sind). Dadurch meldet die Celsius Integration jetzt aber Fehlbestände.

Mein Bauchgefühl sagt: Celsius API rausschmeissen und manuell neu anlegen. Wenn ich das aber tue und Celsius seinen Dienst einstellt, nehme ich mir für immer die Option direkt per API ausgelesene Daten zu verwenden.

Schlussendlich spekuliere ich (und ich vermute auch andere…siehe Threadersteller) nur rum. Dies ist aber mMn auch vor allem steuerrechtlich ein hochrelevantes Thema. Es wäre echt schön, wenn Blockpit dafür einen Plan in der Schublade hätte.

Edit: Nochmal in kurz und knapp: Ich vermute (!) die richtige Herangehensweise wäre, die per Coinbase ausgeschütteten Coins manuell als Transfer von Celsius zu verbuchen und für den defakto verlorenen Rest Transaktionen mit „Lost“ anzulegen.

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Ja ich denke auch, dass dein „Edit“ da korrekt ist.
Die Abweichungen der Synced Balance wird wohl bleiben und vermutlich wird die Celsius API mittelfristig eh abgedreht, oder?

Vielleicht kann @georg da was dazu sagen?

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Abgedreht wird sie ziemlich sicher. Was ja an sich auch kein Problem per se wäre. Die Frage ist: Wird Blockpit dann für jetzt und für alle Zeit einen Fehlbestand ausweisen, was potentiell bei den Steuerreports ein Problem darstellen könnte (Kann ich nicht beurteilen, da bisher Accointing-Nutzer und noch keine Erfahrung mit Blockpit)

WENN (!) das so wäre, würde es ja wahrscheinlich Sinn machen, die API-Integration „Celsius“ einfach zu löschen, und manuell die Transaktionen per CSV wieder einzuspielen.

Wo kein Abgleich, da kein Fehlbetrag.

Aber wie gesagt…solange mir nicht jemand mit richtig Ahnung in Blockpit sagt, dass das der bestmögliche und zukünftig problemfreiste weg ist, hab ich etwas Bauchweh einwandfreie API-Daten rauszukicken.

Und…völlig wertungsfrei…nur eine Beobachtung: Es erstaunt mich, auf wie wenig Resonanz dieses Thema hier stößt. Einerseits gibt es mit Sicherheit einige Celsius-Nutzer hier, andererseits setzt es (steuertechnisch) viel mehr eine nahtlose, logische Darstellung in einem Tool wie z.B. Blockpit voraus, als das die Standard-Lieschen-Müller-Transaktionen tun. Oder schätze ich das total falsch ein und bin ein Exot??

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Ich kann mich dem nur anschließen - finde es auch sonderbar das es hier kein Feedback für diesen Fall, der sicher öfter vorkommt, gibt?

Hallo!
bin auch davon betroffen, wäre auch interessiert von seitens Blockpit eine
saubere vorgeschlagen zu bekommen.
Ich denke mir auch das „Lost“ das richtige Label ist.
LG.

Celsius hatten wir unlängst in der TG-Gruppe. Telegram: Contact @CryptoTaxIO
Da wurden einem User für seine BTC ein Teil in BTC und ein Teil in ETH erstattet.
Ist da irgend eine Info verfügbar, wie das geregelt wird?

Abweichende Balances werden angezeigt, wenn die API einen von den Transaktionen, die in Blockpit erfasst sind differierenden Betrag ausspuckt.
Sprich, wenn du eine Transaktion (z.B. eine Rückerstattung) beim Celsiusdepot eingibst, wird dein Bericht und die berechnete Balance verändert. Das ist das ausschlaggebende für die Steuerberechnung. Die gesyncte Balance wird bei einer toten API dann immer falsch sein.

Soweit ist mir das klar. Was mir nicht klar ist: Kann man das so machen? (Im Sinne von: Reports korrekt, Finanzamt meckert nicht…alle glücklich?

Oder ist es doch tatsächlich die „sauberere“ Lösung die API-Daten zu löschen und sie manuell wieder zu importieren und dann die „Verlustbuchungen“ hinzuzufügen?

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Ob eine Verlustbuchung steuerrechtlich korrekt ist, bitte durch einen Steuerberater bestätigen lassen.
Wenn du sie in der Blockpit-App einträgst ist diese im Bericht mit all ihren Auswirkungen auf die dort angeführten Details. Die synced Balance im Dashboard berührt sie nicht. Die sieht die Finanz aber eh nicht.
Ich würde die API drinnen lassen.

Die Abschaltung von Celsius ist ja jetzt schon etwas her. Ich habe die API-Daten dringelassen.

Das ergibt jetzt aber folgendes Problem:

Selbst mit händisch eingetragener Verlustbuchung geht Blockpit (anscheinend) immer von den API-Daten (also den gemeldeten Beständen) aus, um die Portfoliobestände und auch den Portfoliowert zu berechnen.

Heisst: Blockpit geht davon aus, dass MEINE Eintragungen falsch sind und verwendet für alle Berechnungen den letzten von Celsius gemeldeten Bestand.

Gibts da keinen offiziellen „Weg“ seitens Blockpit? Eventuell sogar von Backend-Seite? Ich kann mir immer noch nicht vorstellen, dass das nur 2 User im DACH-Raum betrifft und es kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein, dass mein Blockpit jetzt für alle Zeiten falsche Bestände und Werte anzeigt.

Aus meiner Sicht bleibt jetzt nur noch: API-Daten löschen, manuell neu einspielen…Verlustbuchung rein…fertig.
Aber ich bin mir halt nicht sicher, ob es nicht noch einen Weg gibt, den ich nicht seh.

Ich (und ich denke auch andere) wäre echt dankbar, wenn man sich seitens Blockpit da mal zumindest richtungsweisend äußern könnte.

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Die Lösung bringt dir dann gleichlautende Balances im Dashboard, das ist richtig - aber im Grunde genommen nicht wichtig für die steuerliche Betrachtung. Wenn du deine Verlustbuchung als Transaktion erfasst wird diese wie alle anderen Transaktionen auch zur Berechnung des Berichts herangezogen. Völlig unabhängig, was der froozen API-Stand jetzt anzeigt. Sind deine erfassten Transaktionen richtig und vollständig dann passt auch der Bericht. Meiner Meinung nach wird die Finanz sowieso happy sein, dass überhaupt irgendwelche Transaktionen erfasst sind. Eine Beweisführung wirst du in diesem Falle sowieso nur anhand der Blockpitdaten machen können, weil Celsius ja stillgelegt ist.
Wenn du dann auch noch handschriftliche Aufzeichnungen, oder selbst erstellte Excel vorlegst, die die Blockpittransaktionen bestätigen bist du vermutlich komplett aus dem Schneider. Aber das haben halt die wenigsten.

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